#Menschen
Wer ist eigentlich … ?
Sie hat viele Talente: Yvonne Pferrer, 27, ist Schauspielerin und Influencerin. Die Leidenschaft fürs Reisen führt sie zudem rund um den Globus. Daraus hat Pferrer eine umfangreiche Dokumentation mit viel Praxiswert für Nachahmer gemacht. Der Clou dabei: „Einzimmer Fahrtwind“ ist ökologisch nachhaltig gedruckt und zertifiziert – wichtig für die Co₂-Verbraucherin. Sie ist mit dem Musiker und Schauspieler Jeremy Grund, 27, liiert.
#printproud: Frau Pferrer, mit 1,4 Millionen Followern auf Instagram und auf allen Plattformen mit insgesamt 3,2 Millionen gehören Sie zu den erfolgreichsten deutschen Content Creators. Sie lassen als digitaler Nomade ihre Fans intensiv an Ihrem Leben teilhaben. Dennoch haben Sie eine 2,5 Kilogramm schwere Reisedokumentation in Buchform geschrieben und herausgebracht. Warum?
Yvonne Pferrer: Tatsächlich habe ich sogar auch noch einen Kalender – obwohl ich sehr viel digital mache. Aber ich brauche das, etwas in der Hand zu halten. Ich mag es, die Dinge mit den Sinnen zu erfassen. Das ist auch auf meinen Reisen so. Ich kaufe mir fast immer gute Reiseführer und schöne Karten. Das gehört für mich zum Gesamterlebnis dazu. Das möchte ich auch nicht ersetzen.
#pp: Eigentlich ist die Frage, analog oder digital, eine Generationenfrage, so scheint es zumindest auf den ersten Blick. Ältere Menschen mögen haptische Erlebnisse, junge lieben das Internet mit all seinen Möglichkeiten?
Pferrer: Über so etwas denke ich nicht nach. Ich mache, was mir gefällt, wobei ich mich gut fühle. Digital zu sein, mag ich sehr, ich bin ja schon lange dabei. Aber ich brauche auch analoge Dinge wie eben Bücher oder einen Kalender. Etwas anfassen zu können, Bilder ansehen, umblättern, sich Notizen machen, ist ein anderes Erleben. Darauf möchte ich nicht verzichten. Das ist nicht zu ersetzen.
#pp: Sie lesen also auch Bücher?
Pferrer: Wieso nicht? Mit den Jahren ist es mehr geworden. Ich bin keine schnelle Leserin. Aber ein paar Bücher im Jahr sind es schon.
#pp: Die sie in Bücherregalen stehen haben?
Pferrer: Auch das. Obwohl ich begonnen habe, auszusortieren, Bücher wegzugeben. Die Trennung ist mir schwergefallen, aber ich wollte es so.
#pp: Warum?
Pferrer: Generell habe ich mich von einigen Dingen aus meinem Leben getrennt. Ich wollte weniger Ballast, ein freieres Leben haben.
#pp: Lesen Sie auch Zeitungen und Magazine?
Pferrer: Ja, ‚Barbara‘ …
#pp: … das Magazin von Barbara Schöneberger …
Pferrer: … das mag ich total, weil es ungewöhnlich und frisch ist. Und bis vor kurzem war ich auch Zeitungsleserin. Aber das habe ich aufgehört.
#pp: Aus welchem Grund?
Pferrer: Mir fehlt exklusiver Content. Ich habe das Gefühl, es wird von vielen Redaktionen nur noch aufgegriffen, was andere Leute posten. Das ist mir zu wenig. Da habe ich andere Vorstellungen. Zeitungen müssen sich anders aufstellen, wenn sie wieder mehr gelesen werden wollen.
#pp: Haben Sie deshalb diese ungewöhnliche Reisedokumentation geschrieben, um zu zeigen, was exklusiver Content kann?
Pferrer: Solche Gedanken habe ich nicht. Meine Hauptmotivation war, dass ich etwas zurückgeben wollte von den tollen Dingen, die ich erleben durfte, von der Unterstützung, die ich erfahren habe. Deshalb habe ich mich in diese Arbeit gestürzt.
#pp: Und? Hat es sich gelohnt? Auch im wirtschaftlichen Sinn? Ihr ,Wälzer‘ kostet immerhin 39 Euro. Das kann und will sich vielleicht nicht jeder leisten.
Pferrer: Was heißt gelohnt? Geld damit zu verdienen, war für mich nicht der Antrieb. Im Gegenteil. Wenn man im Selbstverlag veröffentlicht, geht man ein hohes Risiko ein. Aber wenn ich etwas mache, mache ich es für mich. Weil ich es will. Dann denke ich auch nicht darüber nach, welche Konsequenzen es haben könnte. Aber um Ihre Frage zu beantworten: In meiner Erinnerung fühlt es sich gut an.
#pp: Wie lange haben Sie daran gearbeitet?
Pferrer: Ein Jahr lang, jeden Tag. Immer vier Stunden morgens von acht bis zwölf Uhr. Danach hatte ich Zeit, mich um meine anderen Dinge und Projekte zu kümmern.
#pp: Dann sind Sie trotz aller Freigeistigkeit ein planvoller Mensch? Und dazu diszipliniert?
Pferrer: Wenn ich etwas erreichen will, auf jeden Fall. Ich will ja ans Ziel kommen. Schon mein Vater hat immer gesagt: Wenn du etwas wirklich willst, dann schaffst du es auch. Und, ganz wichtig: Man darf keine Angst haben.
#pp: Mit dieser Einstellung könnten Sie auch Leistungssport betreiben, eine Business-Karriere machen?
Pferrer: Für eine Business-Karriere habe ich zu viele verschiedene Interessen. Ich will mich nicht festlegen müssen. Aber was den Sport betrifft, war ich früher durchaus ehrgeizig und erfolgreich. Ich habe intensiv Kickboxen betrieben, Pokale gewonnen und durch Showkämpfe sogar ein bisschen Geld verdient.
#pp: Wie kommt man auf die Idee, Kickboxen zu machen?
Pferrer: Das ist auch so ein Vorurteil. Ich bin mit zwei Brüdern groß geworden. Kickboxen und Motorradfahren zu lernen, war selbstverständlich für mich. Für viele Frauen ist es das nicht, das weiß ich heute. Genauso wenig, wie allein zu verreisen. Dabei sind die meisten Frauen viel stärker als sie glauben. Sie können so viel, wenn sie es wirklich wollen. Du kannst mehr, als du denkst, das versuche ich zu vermitteln.
#pp: Sie erhalten immer wieder Posts, in denen Frauen ihnen von ihren Ängsten und Selbstzweifeln schreiben. Was macht das mit Ihnen?
Pferrer: Ich versuche, Mut zu machen, Ängste zu nehmen. Auch deshalb lasse ich mir beim Leben zuschauen. Allein zu reisen, Schwierigkeiten zu überwinden macht stark und frei. Das ist meine Botschaft.
#pp: Können Sie sich vorstellen, ein zweites Buch zu schreiben?
Pferrer: Das Reisebuch könnte ich inzwischen erweitern. Ich habe so viele tolle Dinge erlebt und gemacht seitdem. Aber ich bin noch ein bisschen K.o. vom ersten.
#pp: Es muss ja nicht wieder eine Reisedokumentation sein …
Pferrer: Tatsächlich schreibe ich seit Jahren Tagebuch. Darin halte ich fest, was ich fühle, arbeite ab, womit ich mich beschäftige. Mein privates Leben sozusagen. Vielleicht mache ich daraus ein Buch – aber erst wenn ich älter bin.
#pp: Wie haben Sie sich verändert, seit sie mit 18 in der RTL-Serie ,Köln 50667‘ begonnen haben und andere digital an ihrem Leben teilhaben ließen?
Pferrer: Ich bin immer noch spontan, treffe meine Entscheidungen aus dem Bauch heraus. Das mögen die Leute, glaube ich. Dass ich ihnen nichts vormache, dass ich authentisch bin. Aber ich lerne gerade, mehr aufs Detail zu achten.
#pp: Was heißt das?
Pferrer: Ich will, dass es auch nach vorne geht. Dazu gehört, dass ich mich weiterentwickle. Das sieht man schon an meinem Buch. Nachhaltigkeit war mir wichtig. Deshalb habe ich es nach dem Blauen Engel-Zertifikat drucken lassen. Ich wollte es möglichst perfekt machen. Es ist mein bisheriges Meisterwerk. #
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