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Klappe,
viel
dahinter
150.000 Euro innerhalb von einer Woche: André Voigt und Jan Hieronimi haben mit GOT NEXXT! etwas Besonderes geschafft: ein Print-Sportmagazin im Jahr 2022 per Crowdfunding zu finanzieren. Was steckt hinter dem Erfolg? Und ist „Schwarmfinanzierung“ eine Lösung für die Printbranche?
André Voigt sitzt vor der Webcam in einem Raum, der eher einem Teenie- als einem Arbeitszimmer ähnelt. Dirk Nowitzki- und Michael-Jordan-Trikots hängen an der Wand, Basketballposter zieren die Schränke. Der 49-Jährige blickt etwas verdutzt in die Kamera, als würde er selbst nicht so richtig daran glauben, was er vorhat: ein hochwertig produziertes, rein auf Crowdfunding basierendes Basketballmagazin, das viermal jährlich erscheint. Halb Buch, halb Zeitschrift. Ein Coffeetablebook. Der Video-Pitch auf der Plattform Startnext soll jetzt Überzeugungsarbeit leisten. „Wird es funktionieren?“, Voigt runzelt die Stirn, wartet drei Sekunden und zuckt dann mit den Schultern. „Ich weiß es nicht“, antwortet er sich selbst. Sechs Tage nach diesem virtuellen Auftritt hat André Voigt die Antwort: Ja. Funktioniert. Easy sogar. 150.000 Euro sind in der kurzen Zeit zusammengekommen – ohne jegliche Großspenden. Genug, um alle Ausgaben für das erste Jahr zu produzieren. GOT NEXXT! ist auf dem Weg!
Große
Klappe,
viel
dahinter
150.000 Euro innerhalb von einer Woche: André Voigt und Jan Hieronimi haben mit GOT NEXXT! etwas Besonderes geschafft: ein Print-Sportmagazin im Jahr 2022 per Crowdfunding zu finanzieren. Was steckt hinter dem Erfolg? Und ist „Schwarmfinanzierung“ eine Lösung für die Printbranche?
André Voigt sitzt vor der Webcam in einem Raum, der eher einem Teenie- als einem Arbeitszimmer ähnelt. Dirk Nowitzki- und Michael-Jordan-Trikots hängen an der Wand, Basketballposter zieren die Schränke. Der 49-Jährige blickt etwas verdutzt in die Kamera, als würde er selbst nicht so richtig daran glauben, was er vorhat: ein hochwertig produziertes, rein auf Crowdfunding basierendes Basketballmagazin, das viermal jährlich erscheint. Halb Buch, halb Zeitschrift. Ein Coffeetablebook. Der Video-Pitch auf der Plattform Startnext soll jetzt Überzeugungsarbeit leisten. „Wird es funktionieren?“, Voigt runzelt die Stirn, wartet drei Sekunden und zuckt dann mit den Schultern. „Ich weiß es nicht“, antwortet er sich selbst. Sechs Tage nach diesem virtuellen Auftritt hat André Voigt die Antwort: Ja. Funktioniert. Easy sogar. 150.000 Euro sind in der kurzen Zeit zusammengekommen – ohne jegliche Großspenden. Genug, um alle Ausgaben für das erste Jahr zu produzieren. GOT NEXXT! ist auf dem Weg!
Wer sind eigentlich … ?
André VoIgt (o.) Jan Hieronimi (u.)
sind die Gründer des GOT-NEXXT-Magazins und Ikonen der Basketballszene in Deutschland. Die beiden haben zwei Bücher herausgebracht, machen einen Podcast und kommunizieren wie hier mit den Lesern über Online-Streams.
Die Basketballnerds
Um das Phänomen des GOT NEXXT!-Magazins zu verstehen, lohnt sich ein Blick in die Vergangenheit. 2003 gründeten André Voigt und Jan Hieronimi das Magazin Five, eine zehnmal im Jahr erscheinende Basketballzeitschrift mit Fokus auf die US-Liga NBA. Nach 18 Jahren 2021 der Schock für alle treuen Supporter: Das Heft wird eingestellt, die Kosten sind zu hoch und die Anzeigenkunden rar. Die beiden setzen sich zusammen, werten aus, diskutieren. Dann der Entschluss: Es soll weitergehen, aber ganz anders als zuvor. Tiefe Analysen statt marktschreierische Titelzeilen, zeitlos statt aktuell, Crowdfunding statt Kiosk-Verkauf.
Die Community als Erfolgsfaktor
Einer der Erfolgsgründe ist, dass GOT NEXXT! eine große Fanbase mitbringt, mit der die beiden Gründer ständig interagieren. „André ist über die Jahre zum Gesicht der Community geworden. Wenn er etwas ankündigt, vertrauen ihm die Leute“, sagt Hieronimi. Und in der Tat: Voigt vereint auf Twitter, Instagram und Twitch knapp 60.000 Follower hinter sich – für einen Nischenexperten eine beachtliche Zahl. Aber liegt der Crowdfunding-Erfolg von GOT NEXXT! nur daran, dass Voigt zu einer Ikone in der Szene gereift ist?
Print und Crowdfunding: Zwei, die sich verstehen?
„Wer 2022 noch ein Printmagazin rausbringe, braucht Mut – und muss ausgetrampelte Wege verlassen.“ Sonst klappe Crowdfunding in der Printbranche nicht. Die Gründer entschieden sich für ein „Supreme-Konzept“, so nennt es Hieronimi. Eine künstliche Verknappung des Angebots. Konkret bedeutet das: Auf der Plattform Startnext konnten Interessierte neben einer Geldspende verschiedene Unterstützungsmodelle kaufen. Abos für zwei Jahre oder den eigenen Namen im ersten Heft etwa. Das Besondere: Die Anzahl der verfügbaren Unterstützungsmodelle war begrenzt. So konnten sich beispielsweise 500 Menschen für 25 Euro auf der ersten Doppelseite mit ihrem Namen verewigen. Das Konzept ging auf, alle Modelle fanden Käufer. „Damit haben wir Exklusivität geschaffen – ein Abo war dann etwas Besonderes“, sagt Hieronimi.
Transparenz sei ein anderer wichtiger Punkt. „Die Community muss genau wissen, was sie bekommt, was mit ihrem Geld passiert und was die nächsten Schritte sind.“ Also luden die beiden fast wöchentlich Updates hoch und ließen Fans das Magazin mitgestalten. Aber noch ein weiterer Punkt fällt im Gespräch mit Hieronimi: Nischige Printmagazine funktionieren gut als Sammlerstücke, die von zeitlosen Themen leben. „GOT NEXXT! soll keine Klo-Lektüre sein, sondern ein Coffeetablebook“, sagt er. Ein Hochglanzmagazin also, das von der Ästhetik lebt. Eins, wo man immer wieder reinblättert und Neues entdeckt. Das Haptische, der Geruch:
Das soll GOT NEXXT! ausmachen. Das, was Print besonders macht eben.
Vom Crowdfunding-Projekt zum Abo-Modell
Wenn es nach Hieronimi und Voigt geht, soll das erst der Anfang sein. Ihr Plan: GOT NEXXT! von 2023 an nur mit auf der eigenen Website verkauften Jahres-Abonnements finanzieren, die sich automatisch verlängern. Crowdfunding als Anschub quasi. Im März dieses Jahres erschien nach viel Schweiß und harter Arbeit die erste Ausgabe. Der letzte Satz: „Das gibt es nur gedruckt. Digital ist tot“. Große Klappe, viel dahinter. #
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