Das bedeutendste Siegel in Deutschland. Es kennzeichnet u. a. Papier, das bis zu 100 % aus Altpapier hergestellt ist. Für dessen Produktion werden klar definierte Anforderungen an den Chemikalieneinsatz gestellt, so sind z. B. der Einsatz von Chlor, halogenierten Bleichmitteln und biologisch schwer abbaubaren Komplexbildnern verboten. Wichtig zu wissen ist, dass sowohl Papiere, die z. B. zu 100 % aus Altpapier hergestellt sind (DE-UZ 14a) als auch Fertigerzeugnisse aus Recyclingpapier und Druckerzeugnisse entlang ihres gesamten Produktionswegs (DE-UZ 195) zertifiziert werden. Denn Papier mit dem Blauen Engel-Siegel, kann von jeder konventionellen Druckerei genutzt werden, was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass das gesamte Druckerzeugnis auch unter nachhaltigen Bedingungen gefertigt wurde. Daher ist das Siegel DE-UZ 195 solchen Druckdienstleistern vorbehalten, die ihre gesamten Produktionsbereiche haben zertifizieren lassen, das sind nur rund 1 % aller Anbieter in Deutschland.

Übersetzt heißt es „Von der Wiege in die Wiege“ und meint die Kreislaufwirtschaft bei Materialien und Produkten. Der „Cradle to Cradle Certified Product Standard“ bewertet Sicherheit, Kreislauffähigkeit und Verantwortung von Materialien und Produkten in fünf Kategorien der Nachhaltigkeit: Materialgesundheit, Kreislauffähigkeit des Produkts, saubere Luft und Klimaschutz, Wasser- und Bodenverantwortung sowie soziale Fairness. Um die Zertifizierung zu erhalten, muss ein Unternehmen mit einem unabhängigen Prüfer zusammenarbeiten, dieser ermittelt den Leistungsgrad eines Produkts in den fünf Nachhaltigkeitskategorien. Für jede Kategorie wird eine Leistungsstufe zugewiesen (Bronze, Silber, Gold, Platin). Kritik: Intransparenz. Das Siegel definiert Anforderungen an umweltfreundliche Prozesse nicht entlang des gesamten Produktionsweges.

Der Forest Stewardship Council (FSC) gilt weltweit als die verlässlichste Organisation für Umwelt- und Sozialstandards im Wald und gleichzeitig als die glaubwürdigste Lösung für nachhaltige Waldwirtschaft. Das Material von Produkten, die mit dem FSC 100%-Siegel gekennzeichnet sind, stammt vollständig aus FSC-zertifizierten Wäldern. Das FSC Mix-Siegel wiederum kennzeichnet Produkte, die zu mindestens 70 % aus FSC-zertifizierten und/oder recycelten Materialien aus kontrollierten Quellen stammen, und das FSC Recycled-Siegel zeichnet dagegen Produkte aus, die ausschließlich Recyclingmaterial beinhalten. Der Forest Stewardship Council ist ein internationaler Verein mit Sitz in Mexiko, in dem u. a. Umweltverbände, der Holzhandel, die Forstwirtschaft sowie soziale Nicht-Regierungsorganisationen vertreten sind. Um das Siegel tragen zu dürfen/zertifiziert zu werden, muss ein Forstbetrieb die weltweit geltenden 10 Prinzipien und 70 Kriterien des FSC einhalten bzw. erfüllen.

Ähnlich wie beim Blauen Engel reicht das Spektrum von Wasch- und Reinigungsmitteln über Textilien, Schuhe, Schmierstoffe, Farben und Lacke bis hin zu Beherbergungsbetrieben und Campingplätzen. Ziel des EU Ecolabels ist, Verbraucher:innen einen Hinweis auf umweltfreundlichere Produkte und Dienstleistungen zu geben. Das Siegel wurde 1992 von der Europäischen Kommission eingeführt, wird an Produkte und Dienstleistungen vergeben, die seine Umweltstandards erfüllen und definiert Anforderungen an umweltfreundliche Prozesse – und zwar entlang des gesamten Produktionsweges. Das EU-Umweltzeichen ist ein freiwilliges, von unabhängigen Stellen zertifiziertes Typ- I Umweltzeichen (ISO 14024), für Deutschland sind das Umweltbundesamt (UBA) und die RAL gGmbH die zuständigen Stellen (Competent Body) bei der Europäischen Kommission.

Hinter EMAS steht das weltweit anspruchsvollste Umweltmanagementsystem. Mithilfe des EU-Instruments zeigen Unternehmen und Organisationen nach innen und außen, dass sie nachhaltiges Handeln vorantreiben. Der Aufbau des Umweltmanagementsystems bei EMAS entspricht der Umweltmanagementnorm ISO 14001. EMAS geht über ein reines Managementsystem hinaus und definiert sich leistungsorientiert, d. h. der Zertifizierte soll sich über die umweltgesetzlichen Anforderungen hinaus verbessern. Die Mitgliedsstaaten und die EU-Kommission stimmen die Inhalte der Verordnung und die Umsetzung von EMAS untereinander ab. Für Deutschland ist das Bundesumweltministerium (BMU) zuständig.

Die internationale Umweltmanagementsystemnorm bietet Unternehmen ein Instrument, mit dem sie ihren Beitrag zum Schutz der Umwelt und der Erreichung der Klimaziele leisten können. Die internationale Norm legt dabei die Anforderungen fest, mit denen eine Firma oder Organisation ihre Umweltleistung verbessern und Umweltziele erreichen kann.

Die zentralen Elemente der ISO 14001 sin:

1. Planung: Festlegung von bestimmten Umweltzielen und entsprechenden Maßnahmen, Zuständigkeiten und Verfahrensweisen und ihre Durchführung.
2. Kontrolle: Überprüfung im Hinblick auf die Umweltziele und die Umweltleitlinien der Organisation.
3. Verbesserung: Anpassung der Zuständigkeiten, Verfahren und Maßnahmen sowie ggf. auch der Umweltziele und Umweltleitlinien.

Das „Programm für die Anerkennung von Forstzertifizierungssystemen“ bezeichnet die Zertifizierung der Holzlieferkette. Der PEFC ist nach eigenen Angaben die weltweit größte Waldschutzorganisation. Als Label kennzeichnet es, dass Holz in der Produktion ausschließlich aus verantwortungsbewusst bewirtschafteten Wäldern verwendet wird und dies in allen Produktions- und Handelsprozessen rückverfolgbar ist: vom Forstverwalter bis zum Hersteller des Endprodukts. PEFC-zertifiziert werden Unternehmen, die Holzprodukte herstellen oder damit handeln, u. a. Papierhersteller, -händler und Druckereien. PEFC stellt, wie auch FSC, hohe Anforderungen an die Nachhaltigkeit der Waldbewirtschaftung, aber auch an soziale Standards. In Deutschland sind 7,6 Millionen Hektar Wald PEFC-zertifiziert. Kritik: Auf Papierprodukten ist das Siegel irreführend, da es nur auf Frischfasern-Produkten abgedruckt ist. Bemängelt werden auch zu wenige Kontrollen.