Logbuch

roter Anker

U 96 – Realität und Mythos

Jürgen Prochnow, Herbert Grönemeyer, Martin Semmelrogge, Jan Fedder, Otto Sander, Günter Lamprecht, Sky DuMont, Claude-Oliver Rudolph… hach… welch‘ Besetzung! Und die Liste ließe sich fast endlos fortführen. Alles Mimen eines der größten deutschen Kino-Klassikers von Wolfgang Petersen: Das Boot!

Vor genau 30 Jahren kam die erste Version in deutsche Kinos, die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Lothar-Günther Buchheim. Der Autor verarbeitete darin seine persönlichen Erfahrungen als Kriegsberichterstatter im Zweiten Weltkrieg mit zwei Atlantik-Feindfahrten. Er  schilderte eindrucksvoll die bedrückenden Situationen an Bord der U 96 und seiner Besatzung unter dem Kommandanten Heinrich Lehmann-Willenbrock, im Film schlicht „Der Alte“ genannt. Auch wenn sich in der Romanvorlage Realität und Fiktion vermischen, gilt sie als beindruckendes Dokument über das Grauen des U-Bootkrieges.

Das Buch „U 96 – Realität und Mythos“ von Gerrit Reichert beleuchtet das Verhältnis zwischen dem „Alten“ Lehmann-Willenbrock und Autor Buchheim und dessen Rolle als Kriegsberichterstatter neu. Wie war es wirklich, was war Propaganda? Reichert begann eine vierjährige Recherchearbeit auf den Spuren von Lehmann-Willenbrock und sichtete dabei nie veröffentlichtes Material. Eine spannende Lektüre, jetzt erschienen in der dritten überarbeiteten Auflage im Mittler Verlag, Hardcover, rund 230 Seiten.

Produziert von der Medien-Manufaktur, mit einer schönen UV-Spotlack-Veredelung auf dem Cover. Lesenswert!